Meine Selbstständigkeit – und das, was keiner sieht

Seit dem 01.06.2025 bin ich selbstständig.

Ich begleite Menschen in Trauer, in Überforderung, in Entscheidungssituationen.
Ich helfe ihnen, ihre Themen zu sortieren, ihre Emotionen zu fühlen, Klarheit zu finden.
Mit meiner intuitiven Energiearbeit, mit meinem Verstand, meiner Erfahrung, meinem ziemlich schnellen „Kombinationstool“ im Kopf.

Und ganz ehrlich:
Ich sehe, wie schnell sich Dinge bei anderen verändern können.
Ich erlebe, wie Menschen in kurzer Zeit Schwere loslassen, Entscheidungen treffen, wieder atmen.

Ich kann Muster sehen, fühlen, kombinieren, schneller als die meisten es aussprechen können.

Für andere bin ich verdammt wirksam. Für mich selbst… lange Zeit nicht.

Denn all das hat mir nicht geholfen zu verstehen, warum ich mich selbst so heftig an meinem eigenen Erfolg sabotiere.

Ich fange an – und höre nicht auf anzufangen

Vielleicht kennst du das:

Du startest Projekte – und beendest sie nicht.

Du hast tausend Ideen – aber keine wird wirklich zu Ende geführt.
Du weißt, was du kannst – aber du lebst es nur in „sicherer Dosis“.

Genau das ist mein Muster.

Ich fange neue Dinge an.
Ich übernehme Verantwortung – aber nicht bis ganz zum Ende.
Ich weiche kurz davor aus. Ich ziehe mich zurück. Ich breche ab.
Nicht, weil ich faul bin. Sondern, weil in mir etwas laut „Achtung!“ schreit.

Und lange wusste ich nicht, warum.

„Das Handbuch für den schlimmsten Tag deines Lebens? Gibt’s nicht.“

Es gibt kein Kapitel über Selbstsabotage.
Keine Anleitung, warum du startest – und kurz vor der Ziellinie stehen bleibst.
Keine Erklärung, warum du brennst – und plötzlich erloschen daliegst.

Ich habe unzählige Projekte angezündet, Ideen geboren, Möglichkeiten geschaffen … und sie dann liegen lassen.
Nicht, weil ich nicht kann.
Sondern weil ein Teil in mir panisch die Handbremse zieht.

Heute erst habe ich verstanden, warum.

„Wenn du was brauchst, melde dich“… ja, genau.

Von außen wirkt es immer, als wäre alles im Griff.
Doch innen?
Ein Sturm.

Und niemand, wirklich niemand, kann erahnen, was diese Blockaden mit dir machen, wenn sie aus einem Trauma kommen, das du selbst nicht mehr auf dem Schirm hattest.
Wie oft habe ich gesagt bekommen:
„Du musst einfach nur machen.“
„Du schaffst das schon.“

Aber keiner hat gesehen, dass mein System längst dichtgemacht hat.

„Keiner sagt dir, dass dein altes Ich mitgestorben ist“

Das Muster führte zurück zu Heike.
Nicht zu ihrer Krankheit.
Nicht zu den Behandlungen.
Sondern zu dem Moment, an dem sie innerlich begann zu zerbrechen – als ein Mitbewerber ihr die Kunden wegnahm.

Ich habe miterlebt, wie sie monatelang in sich zusammenfiel.
Wie sie kämpfte.
Wie sie litt.
Wie sie mental bröckelte, obwohl es niemand von außen sah.

Ein Teil von mir ist in dieser Zeit mitgestorben.
Der Teil, der glaubte:
Selbstständigkeit ist Freiheit.
Denn ich habe gesehen, wie sie auch zur Hölle werden kann.

Und genau dieser Teil bremst mich bis heute.

Heute Morgen mit meiner Mama und den Sternen

Heute Morgen saß ich mit meiner Mama am Tisch.
Wir haben mein Horoskop angeschaut, Karten gelegt, über Sternenkonstellationen gesprochen.
Nicht, um irgendeine „magische Antwort“ zu finden,  sondern um meinem Unterbewusstsein mal einen anderen Zugang zu geben.

Es ging um Fragen wie: 

  • Warum stehe ich mir so krass selbst im Weg?
  • Warum halte ich mich zurück, obwohl ich weiß, was ich kann?
  • Warum fange ich ständig neu an – statt einmal wirklich durchzugehen?
 

Auf den Karten tauchten Bilder und Symbole auf:
Wassermann hinter Gittern.
Der kranke König.

Und irgendwann machte es klick.

Nicht im Kopf. Im Nervensystem.

Das eigentliche Muster: Angst vor dem gleichen Weg wie Heike

Das Muster führt zurück zu Heike.
Zu ihrer Krankheit.
Zu der Zeit, bevor sie gegangen ist.

Es geht nicht um die Krankheit an sich.
Es geht um das, was die letzten Monate der Selbstständigkeit mit ihr gemacht haben.

Ein Mitbewerber/in hat ihr Kunden weggenommen.
Existenzdruck. Zweifel. Fragen.
Monatelang ist sie mental daran zerbrochen.
Von außen war das vielleicht nicht immer sichtbar.
Ich habe es gesehen. Ich habe es gefühlt. Jeden Tag.

Und irgendwo in mir hat sich ein Satz eingebrannt:

„Wenn du dich voll auf deine Selbstständigkeit einlässt, kann dich das genauso kaputt machen.“

Das steht nicht in meinem Businessplan.
Das steht nicht in meinem Kalender.
Das steht nicht in meinem Kopf.

Das sitzt in meinem Nervensystem.

Und dieses Nervensystem sagt heute noch:

„Lieber abbrechen, Marcus. Lieber nicht zu groß werden. Lieber nicht voll reingehen. Es könnte dich zerstören.“

Das ist die Angst, die ich heute Morgen gefunden habe.
Zusammen mit meiner Mama. Zwischen Karten, Gesprächen und sehr ehrlicher Selbsterkenntnis.

Ich dachte immer, ich wäre sprunghaft.  Chaotisch. Unverantwortlich.

Aber die Wahrheit ist:
Mein Nervensystem schützt mich.
Vor dem Schmerz, den ich damals erlebt habe. Vor der Angst, dass mir dasselbe passiert wie Mausi.

Niemand sagt dir, dass Selbstständigkeit alte Wunden aufreißen kann.
Niemand sagt dir, dass Erfolg Angst machen darf.
Niemand sagt dir, dass dein Herz zittern darf, wenn du losläufst.

Aber heute weiß ich:
Ich bin nicht kaputt.
Ich bin verletzlich.
Und das ist ein verdammt großer Unterschied.

Ich habe nicht versagt.
Ich habe überlebt.

Die ehrliche Wahrheit: Ich habe Angst. Immer noch.

Diese Angst ist nicht „weg“, nur weil ich sie jetzt kenne. Sie ist nicht gelöst, weil ich einen emotionalen Post darüber schreibe.

Aber sie ist sichtbar. 
Und sichtbar bedeutet: Ich kann Verantwortung übernehmen.

Nicht für das, was damals passiert ist. Sondern für das, was ich heute daraus mache.

Ich weiß jetzt:

Ich sabotiere mich nicht, weil ich unfähig bin. Ich breche Projekte nicht ab, weil ich zu dumm oder zu schwach bin.

Ich halte mich zurück, weil ein Teil in mir glaubt, dass Erfolg in der Selbstständigkeit = Gefahr bedeutet.

Und genau das tut verdammt weh.
Weil ich weiß, wie sehr ich liebe, was ich tue. Und wie sehr ich eigentlich raus will mit dem, was ich kann.

Warum ich dir das erzähle

Vielleicht stehst du gerade an einem ähnlichen Punkt:

  • Du kommst nicht ins Tun, obwohl du weißt, was du willst.
  • Du sabotierst dich, obwohl du „eigentlich besser weißt“.
  • Du kämpfst mit dir, statt mit der Situation.
 

Dann möchte ich dir eines mitgeben:

Oft ist es nicht die fehlende Disziplin.
Nicht die falsche Strategie.
Nicht der Algorithmus.
Nicht der Markt.

Oft ist es ein alter Schmerz. Ein altes Bild. Eine Erfahrung, die sich tief in dein System eingebrannt hat.

Bei mir war es Heikes Weg in nach in den letzten beiden Jahren der Selbstständigkeit – und wie sehr sie darunter gelitten hat, bevor sie gegangen ist.

„Und jetzt?“

Ich stehe immer noch mit Angst da.
Aber heute stehe ich bewusst.
Ich weiß, woher sie kommt.
Ich weiß, was sie schützt.
Und ich weiß, dass ich nicht mehr vor ihr wegrennen muss.

Es fühlt sich an wie Sonnenaufgang hinter dichtem Nebel: kaum sichtbar, aber da.

Ich schreibe diesen Text, um dir zu zeigen:

  • Auch ein „Mentor“ oder Begleiter hat eigene Schatten.
  • Auch jemand, der anderen in kürzester Zeit helfen kann, kann sich selbst im Weg stehen.
  • Mut ist nicht, keine Angst zu haben – Mut ist, trotz der Angst hinzuschauen.

 

Auch ich suche mir Unterstützung bei meinen Themen.

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