Was ist das Märchen-Kuckucksheim?
Märchen-Kuckucksheim ist deine eigene kleine Scheinwelt:
In der du dir Geschichten erzählst, warum es so bleiben „muss“ wie es ist.
In der du dich wohl genug fühlst, um nicht zusammenzubrechen – aber nicht mutig genug, um aufzustehen.
In der du dir einredest: „So bin ich eben.“ oder „Das geht bei mir halt nicht.“
Es ist kein Gefängnis von außen.
Keine Mauern, die dir jemand anders gebaut hat.
Es ist eines, das du dir selbst eingerichtet hast – mit Teppich, Kerzen, ein bisschen Deko… und ganz viel Gewohnheit.
Und genau das macht es so tückisch:
Es sieht nicht aus wie ein Gefängnis. Es sieht aus wie deine Komfortzone.
Warum wir bleiben, obwohl die Tür offen ist
Die Tür ist nicht abgeschlossen.
Du müsstest dich „nur“ umdrehen und rausgehen.
Aber hier kommen ein paar Klassiker, warum wir das nicht tun:
Angst vor dem Unbekannten
Draußen ist alles unsicher. Drinnen kennst du alles. Auch wenn es eng ist: du weißt, wo die Ecken sind.
Gewohnheit statt Lebendigkeit
„Ich mach das schon immer so.“ – klar. Aber heißt das automatisch, dass es gut für dich ist?
Bequeme Ausreden
„Die anderen sind schuld.“
„Die Umstände sind schuld.“
„Die Vergangenheit ist schuld.“
Alles mögliche ist schuld – nur du nicht. Praktisch. Nur leider ändert sich dadurch nichts.
Angst vor der eigenen Größe
Rauszugehen bedeutet, dich zu zeigen. Mit deiner Geschichte. Mit deinem Schmerz. Mit deinen Träumen.
Und genau davor haben wir oft genauso viel Angst wie vor dem Scheitern.
Wie erkennst du dein persönliches Märchen-Kuckucksheim?
Ein paar ehrliche Fragen an dich – ohne Schönrederei:
Bleibst du in Situationen, von denen du längst weißt, dass sie dir nicht guttun?
Erzählst du dir seit Jahren dieselben Geschichten, warum du „nicht kannst“?
Hältst du an einem Bild von dir fest, das längst nicht mehr zu dir passt, nur weil es vertraut ist?
Träumst du vom „anderen Leben“, aber deine einzige Bewegung ist vom Sofa zum Kühlschrank und zurück?
Wenn du innerlich gerade ein bisschen zusammenzuckst:
Ja, genau da sind wir.
Das Märchen-Kuckucksheim ist oft da, wo du sagst:
„So ist es halt…“ und in Wahrheit meinst: „Ich habe Angst, etwas zu verändern.“
Das Gefängnis ohne Schloss
Das Harte – und gleichzeitig Befreiende – daran ist:
Es gibt kein Schloss.
Es gibt keinen Wärter, der dir die Freiheit verbietet.
Es gibt kein Gesetz, das sagt, du musst so bleiben, wie du bist.
Das Einzige, was dich festhält, bist du selbst:
deine Geschichten, deine alten Rollen, deine inneren „Märchen“, die du dir schon so lange erzählst, dass sie sich anfühlen wie Wahrheit.
Märchen-Kuckucksheim heißt:
Du lebst in einem Märchen, das du selbst geschrieben hast – aber du vergisst, dass du die Geschichte auch umschreiben darfst.
Warum wir unsere Komfortzone verteidigen wie eine Burg
So paradox es ist:
Wir verteidigen unsere Komfortzone oft aggressiver als unsere Träume.
- Sobald jemand uns spiegelt, dass da mehr möglich wäre, reagieren wir mit:
- „Ja, aber…“
- „Du hast gut reden…“
- „Bei dir ist das was anderes…“
Weil es weh tut, zu sehen:
Ich könnte anders – aber ich tue es noch nicht.
In der Komfortzone ist es:
- eng, aber berechenbar
- klein, aber vertraut
- sicher, aber leblos
Das Märchen-Kuckucksheim gibt dir das Gefühl von Kontrolle – aber es nimmt dir die Erfahrung von echter Lebendigkeit.
Deine Einladung
Willst du weiter die Hauptfigur in einem Märchen bleiben, das dich klein hält?
Oder willst du anfangen, eine Geschichte zu leben, die sich nach dir anfühlt?
Die Tür ist offen.
Der Rest ist deine Entscheidung.
Und wenn du merkst, dass du Unterstützung brauchst, um aus deinem Märchen-Kuckucksheim rauszugehen:
Du musst das nicht alleine machen. Du darfst dir Begleitung holen.



